Twitch und der „Purple Screen of Death“

englische Variante des "Purple Screen of Death"

Ihr kennt dieses Bild sicherlich schon.
Zumindest wenn ihr Twitch Streams auf anderen Webseiten (außer Twitch.tv) schaut.
Oder vielleicht habt ihr diesen Bildschirm in einem Spiel gesehen?

Die Rede ist vom „Purple Screen of Death“, den darf man allerdings nicht mit den Screen des VMKernel’s verwechseln, das ist ein anderes Problem.

Wieso?

Dieser Screen soll eigentlich darauf aufmerksam machen, dass AdBlocker schlecht sind.
Man bestraft damit jedoch nicht nur User eines AdBlockers, sondern alle User die einen Twitch Stream über eine externe Seite ansehen.
Also wenn der Twitch-Player, woanders als auf twitch.tv, eingebettet wurde. Player-Einbettungen sind ganz normale Funktionen, das ist kein Hacken, sondern dass ist eine Funktion die Twitch selbst zur Verfügung stellt.

Vor kurzem sah ich diesen Screen auch direkt auf Twitch, und die Meldung sagte mir, dass meine Erweiterungen die Performance verschlechtern können.
Ich verwende FrankerFaceZ eine bekannte Erweiterung, die das Twitch Erlebnis besser und performanter macht, als der originale Twitch-Player. – Das Einzige, das mein Twitch-Erlebnis massiv stört ist dieser Purple Screen of Death, den Twitch selbst verursacht und nicht eine Erweiterung.

So sieht das seit kurzem DIREKT auf twitch.tv aus, wenn man die Erweiterung FrankerFaceZ verwendet

Dieser Screen kommt alle 15 Minuten und verschwindet erst wieder nach 30 Sekunden.

Problemlösung (nur auf twitch.tv)

Ich habe das Problem einfach gelöst.
Ich habe mir die Erweiterung „Alternative Player for Twitch“ heruntergeladen und installiert.
Man muss bedenken, dass dieser Screen bei mir auch DIREKT auf twitch.tv erschienen ist.
Dank „Alternative Player“ habe ich diesen Screen auf Twitch aber nie wieder gesehen.

Wenigstens etwas.
Wie man den Screen auf eingebetteten Twitch-Player los wird, ist mir aber selbst noch nicht klar, Sorry.

Twitch macht offensichtlich hier einen gigantischen Fehler.

Amazon kauft Twitch (Bestätigt! EHRLICH!)

Nachdem Medien in den letzten Wochen immer wieder darüber berichtet haben, dass ihre „internen Quellen“ behaupten, dass Google kurz davor steht Twitch zu kaufen, glaubte dies jeder.
Selbst als nie eine offizielle Ankündigung von Google oder Twitch folgte, glaubte jeder den „internen Quellen“ der Medien. Das ganze ging seit Monaten…

Ich kann euch nun darüber berichten, dass Amazon Twitch gekauft hat, ich berufe mich hier nicht auf „interne Quellen“, sondern auf die offiziellen Presseaussendungen.
Sowohl Amazon, als auch Twitch haben dies bestätigt.

Wie man sieht, lohnt es sich also auf offizielle Aussagen zu warten, bevor man Medien alles abkauft.

Google kauft Twitch (so behauptet man zumindest)

„GOOGLE KAUFT TWITCH“

Dieses Gerücht hörte ich Anfang 2014 zum ersten Mal auf twitch.tv (im Chat), da gab es seltsame Leute, die das im Chat immer wieder gespammt haben (ca. jede Minute) bis sie gebannt wurden, wegen Spam.

Jedoch nichts ist passiert. Google hat Twitch nicht gekauft.

Ja, es ist ein GERÜCHT, nicht mehr und nicht weniger.

Als Nächstes hörte ich das Gerücht im Mai 2014, eine der Newsseiten, wo ich darüber etwas las, war derStandard, der hat diese Nachricht wiederum von Variety. Die Rede ist von über einer Milliarde US-Dollar.
Nichts ist passiert.

Ein drittes Mal hörte ich dann im Juli von diesem Gerücht, zB auch auf derStandardGoogleWatchBlogEuroGamer, etc.
Die Information soll von einer „vertrauenswürdigen“ Quelle stammen. Es sei fix und wird in den nächsten Tagen angekündigt, hieß es in diversen Berichten.
Nichts passierte …

TWITCH FÜHRT ÄNDERUNGEN DURCH

Twitch macht ein paar Änderungen: zB wurde justin.tv eingestellt, und Videos mit Copyright geschützter Musik werden ebenfalls stumm geschaltet.

Die Standardreaktion von Usern lautet: „Das liegt an Google!“

Leute! Twitch wurde von Google nicht gekauft, sonst wäre es bereits angekündigt worden, das Gerücht ist immerhin schon mindestens 8 Monate alt. Wenn wirklich etwas Wahres dran wäre, wäre es angekündigt worden, da nur wenige Tage zwischen dem Kauf und der Ankündigung liegen und nicht 8-verdammt-lange Monate!

Hey, eine Zeitung erfuhr aus „interner“ Quelle, dass mein Schwanz 17 Kilometer lang ist, ja, das ist eigentlich unmöglich und wurde auch nicht bestätigt, aber hey, wozu sollten wir über diese Aussage logisch nachdenken, oder warum sollten wir skeptisch sein? Denn in der Zeitung steht’s, also muss es wahr sein.

Eine weitere Reaktion darauf ist, dass das die Vorbereitungen sein sollen, bzw. die Bedingungen, damit Google Twitch aufkauft. Diese Aussage kann nur von Verschwörungstheoretikern kommen, die wohl alles glauben, was man ihnen erzählt.

  • Wer die vergangenen Übernahmen durch Google in den letzten Jahren beobachtet hat, sollte wissen, dass eine Ankündigung innerhalb von wenigen Tagen (meist am selben Tag, wo der Kauf beschlossen wurde) erfolgt.
  • Wer den Blogeintrag von Twitch gelesen hat, sollte auch gesehen haben, dass es sich beim Urheberrechtsprogramm um einen Drittanbieter handelt, dieser heißt „Audible Magic“ und nicht Google. Audible Magic wird unter anderem auch auf Vimeo, Soundcloud, etc. eingesetzt, jedoch nicht auf YouTube. Warum sollte Google ein Tool von einem Drittanbieter verwenden, wenn es ein eigenes System hat?
  • Wer Google kennt, sollte auch wissen, dass Google risikofreudig ist und nicht Twitch kauft, um gleich einmal als Erstes einen Contentfilter zu installieren. Google würde es erst einmal ohne Contentfilter laufen lassen und abwarten, was passiert. YouTube lief auch nach der Übernahme durch Google ohne Contentfilter, jedoch wurde Google von Viacom geklagt. Google hatte nur folgende Auswahl: Die Klage zu verlieren und Geld an Viacom zu bezahlen, bzw. sämtliche IP-Adressen von den Usern, die urheberrechtliches Material angesehen haben, an Viacom weiterzugeben, oder einen Schutz einzuführen, der zumindest großen Teil der urheberrechtlich geschützten Materialien filtert. Google entschied sich für den User und daher für das ContentID-System.
  • Es findet kein Kauf statt, denn wieso schließt Twitch justin.tv? Es hört sich vermehrt nach Ressourceneinsparungen an. Wer Google kennt, weiß auch, dass Google gerne „Daten sammelt“ (sehr dehnbarer Begriff), warum also sollte Google es wollen, dass Videos nach X Tagen automatisch gelöscht werden, warum sollten diese nicht für immer bleiben, bis es der User selbst löscht? Google hätte all die nötigen Ressourcen dazu, warum sollten diese also eingeschränkt werden?

Der Contentfilter auf Twitch kam von Twitch und nicht von Google!

WAS HAT MAN DARAUS GELERNT? NICHTS!

Die meisten User reagieren mit einem „Bye-Bye Twitch, Welcome Hitbox„.
Oder anders gesagt, die User reagieren darauf, indem sie zu einem anderen Anbieter gingen, ohne zu wissen, dass auch andere Anbieter früher oder später auf ähnliche Systeme setzen werden müssen.

Dies erinnert mich sehr stark an eine South Park Episode, wo die Bewohner von South Park einen Wall Mart (das ist ein US-Einkaufszentrum) bekommen, wo sie tagtäglich darin Einkaufen gehen und wundern sich anschließend, warum Wall Mart so mächtig wird.
Die Bewohner entschlossen sich dazu lieber die kleinen Geschäfte zu unterstützen und dort einkaufen zu gehen und brannten Wall Mart ab.
Dadurch, dass alle Bewohner nur noch im kleinen Geschäft einkaufen gingen, wuchs dieses immens, bis es nicht selbst zu einen Konzern wurde. Auch dieses brannten die Bewohner ab, weil es schon „zu groß“ war.
Anstatt dass sie daraus lernten, suchten sie das nächste kleine Geschäft auf und das Spiel fing von vorne an.

Was ich damit sagen will; Die Bewohner von South Park reagierten genau so, wie auch viele User, und andere User liefen -wie Lemminge- hinterher.
Fällt euch bei dieser Geschichte etwas auf?

URHEBERRECHT

Aber um das Thema Urheberrecht noch einmal kurz anzusprechen:
Ob es einem nun gefällt, oder nicht, aber die Musik in Spielen ist nun mal urheberrechtlich geschützt.
Ja, ich weiß, das ist absolut krank, aber so lange es keine Änderungen im Urheberrecht gibt, werden Videoportale wohl (weiterhin) Maßnahmen ergreifen müssen, um sich davor (vor Klagen) zu schützen, auch dann, wenn ein paar Videos geflaggt werden, die das Urheberrecht tatsächlich nicht verletzen, das ist ein Risiko, welches man eingehen muss (ist nicht schön und könnte man sicherlich besser machen).

Die meisten Publisher haben kein Problem, dass Videocontent von ihren Spielen auf Twitch gestreamt werden (im Gegenteil!), jedoch gilt dieses „OK“ nicht unbedingt auch automatisch für die inkludierte Musik, die wiederum eine eigene Lizenz benötigt.