kino.to für (Wiener) UPC Kunden nun wirklich gesperrt (Updated)

UPDATE: kino.to wurde von der Polizei vom Netz genommen, daher ist diese Seite für niemanden mehr erreichbar und daher nutzen auch die (unten beschriebenen) Umgehungsmöglichkeiten (Proxy, TORproject, etc.) nichts mehr.  – Mehr Informationen hier

Wer bereits versucht hat die Seite kino.to zu betreten, wird festgestellt haben, dass die Seite nun nicht mehr erreichbar ist (seit 27.05.2011).
Es ladet ewig und anschließend kommt die Meldung dass die Seite nicht erreichbar ist.

Als Ersatzdomain hat der Betreiber von kino.to bereits moviestream.to eingerichtet, das ist exakt die selbe Seite, nur eben eine andere Domain, diese ist nicht gesperrt. Und wenn die VAP diese sperren möchte, wäre es vermutlich wieder ein langwieriger Aufwand (immerhin hat es mehr als 6 Monate gedauert, bis das (vorübergehende) Urteil gesprochen wurde).
Natürlich kann man auch das TORprojekt oder andere/ähnliche Dienste verwenden, sollte man auf die Idee kommen noch mehr Seiten zu sperren.

Die Sperre betrifft nur Wiener UPC Kunden (Nur Kabelkunden, Inodekunden sind davon nicht betroffen), da die Klage auch nur gegen die Wiener UPC ging und nicht gegen die Bundesländer, somit muss die UPC nur den Zugang für die Wiener Kunden sperren. Zum Glück jedoch, haben die VAPler zu wenig Ahnung von der Materie, denn die Sperre kann schnell umgangen werden, bzw. wurde schon umgangen (durch die Ersatzdomain) – Und dies ist vollkommen legal.

Ende Gut, alles Gut?
Nein, noch nicht. Hier muss man jetzt abwarten, nachdem die UPC sich hier natürlich zu Wehr setzen wird, muss man gespannt abwarten, was dabei rauskommt. Ich bin davon überzeugt, dass die Klage fallen gelassen wird und die Sperre wieder aufgehoben wird.
Die VAP erzeugte mit dieser Klage einen Präsedenzfall und wird damit auch scheitern.
Mir persönlich ist die Seite kino.to vollkommen egal, es geht viel mehr um das Prinzip, sollten Internetsperren durchgehen (egal ob die Anordnung der Sperre ursprünglich vom Staat oder von einer Firma kommt – alle Sperren oder Zensurmaßnahmen sind widerwärtig und nicht zu akzeptieren), dann ist es nur eine Frage der Zeit bis alle „negativen“ Seiten gesperrt wurden. Eine „negative Seite“ kann alles sein: Jemand könnte sagen „Die Seite gefallt mir nicht, sperrt’s die“ und schon würde sie gesperrt werden. Natürlich würde es eine Weile dauern bis es soweit ist, aber es würde dann keine Grenzen mehr geben, was Sperren angeht.

Und wie man sieht, sind Sperren sowieso komplett sinnlos, denn diese können leicht umgangen werden.
Und von der VAP eine wahre Meisterleistung, denn sowohl die alte, als auch die neue Adresse sind nun Bekannter als je zuvor. – Dass sie soviel Verlust machen ist eben ihr eigenes Verschulden.

Update: moviestream.to:
In den letzten Tagen konnte man beobachten, dass auch moviestream.to öfters nicht erreichbar war, man könnte meinen, dass auch diese Seite bereits gesperrt wurde. Dem ist aber nicht so, da die Seite auch dann nicht erreichbar ist, wenn man die Sperre umgeht. Das heißt der Server der auf kino.to umleitet dürfte einfach nur des Öfteren überlastet sein. Wenn also moviestream.to mal nicht funktioniert, dann einfach später nochmal versuchen.

VAP verklagt UPC und verlangt Sperre von kino.to

Der VAP (Verein Anti-Piraterie) hat den Internet Provider UPC verklagt, da er den Kunden den Zugriff auf kino.to erlaubt.
kino.to ist eine Streaming Seite auf der man sich auch aktuelle Filme ansehen kann.

Laut eigener Aussage der VAP, haben die User nichts zu befürchten, da das Ansehen/Runterladen nicht illegal ist.
Da der Betreiber der Seite für den VAP nicht auffindbar ist, wird nun der Provider verklagt. UPC -und auch viele andere Provider- hatten in den vergangenen Wochen das Schreiben von der VAP ignoriert, welches aufforderte kino.to zu sperren.

Da kino.to selbst keine Dateien hostet, sondern diese von anderen Betreibern gehostet werden, möchte der VAP nun ca. 1500 IP-Adressen vom Provider UPC sperren lassen.

Das Ironische daran ist, dass der VAP sehr wohl darüber bescheid weiß, dass man diese Sperren leicht umgehen könne, jedoch will man bei den Muserprozess herausfinden, ob nun der Internetprovider dafür haftbar ist oder nicht.

Nein, ist nicht haftbar
Der Provider ist natürlich nicht dafür haftbar.
Andreas Wildberger Generalsekretär von der ISPA argumentiert damit, dass man die ASFINAG auch nicht dafür verantwortlich machen könnte, wenn jemand auf der Autobahn kopierte CD’s/DVD’s transportiert.

Das Sperren einer Seite würde eine Kettenreaktion auslösen.
Denn sollte UPC hier verlieren, müssten natürlich auch alle anderen österreichischen Internetprovider nachziehen und ebenfalls diese Seiten sperren.
Die Kettenreaktion wäre dann, dass jede Organisation/Firma/Person dann eine Seite sperren könnte, wegen eines lächerlichen Grundes.
Politiker könnten dann Seiten sperren lassen, die kritisch über sie berichten. Religiöse Organisationen können dann alle Seiten sperren lassen, die nicht mit ihren Glauben „kompatibel“ sind, usw…

Das ganze würde dann wohl so enden, wie in China. Die Piratenpartei ist ebenfalls nicht gerade sehr erfreut darüber, dass man sich chinesische Zennsur in Österreich wünscht.

Das Sperren/Blockieren von Internetseiten wäre das Ende des freien Internets und der freien Meinungsäußerung, da die oben erwähnte Kettenreaktion nicht lange auf sich warten würde…