Moto 360: Uhrenvergleich!

In den 80ern konnten wir immer eine Serie betrachten, wo „ein Mann und sein Auto“ eine Menge action hatten.
Er konnte mit Hilfe seiner Armbanduhr sein Auto zu sich rufen.

Theoretisch wäre das ja eigentlich schon möglich, aber es wurde noch nicht so ganz umgesetzt.
Aber man hat zumindest einmal angefangen. Die Uhr kann sich sehen lassen, aber will man bzw. braucht man sie?

Eine ganz gewöhnliche Armbanduhr

Zum Vergleich: Wir nehmen hier einmal eine ganz „gewöhnliche“ Armbanduhr.
Nämlich die Casio 4765. Diese hat folgende Features:

  • Uhrzeitanzeige in Digitaler und Analoger Form
  • Datumsanzeige Digital
  • Uhrzeit synchronisiert sich automatisch (Funkuhr)
  • Ziffernblatt leuchtet, ohne Strom dafür verschwenden zu müssen
  • Aber wahlweise kann man die Uhr auch mit LEDs beleuchten
  • Wasserdicht (20 Bar)
  • Stoßfest
  • Strom wird über Licht bezogen (Solar), daher ist es auch nicht notwendig, sie über Nacht am Strom anzuschließen und aufzuladen
  • Automatischer „Bildschirmschoner“ (Display schaltet sich ab), um Strom zu sparen

Diese Uhr musste ich noch nie aufladen, da sie das selbstständig macht. Laut Hersteller läuft dieser Uhr sieben Monate in absoluter Dunkelheit, bevor man sie wieder ins Licht legen müsste. Die Uhr ist täglich von Licht umgeben, direkte Sonneneinstrahlung ist nicht notwendig. Den niedrigsten Ladezustand den ich hatte war „Mittel“, ansonsten ist die Batterie immer voll gewesen.
Die Uhr ist außerdem eine Funkuhr und daher genau.
Die Zeiger/Ziffernblatt verwendet spezielle Farbe, die in der Dunkelheit leuchtet, kann aber alternativ eine LED aktivieren. Ich kann mit dieser Uhr tatsächlich ins Wasser und muss mir auch keine Sorgen machen, dass sie kaputt geht (laut Wikipedia, hält die Uhr es bis zu 200m unter Wasser aus. – Theoretisch.) – Und natürlich auch Stoßfest.

Schlaue Uhr?

Gut, und nun nehmen wir einmal die Informationen der Smartwatch (Moto 360):

  • Uhrenanzeige wahlweise  in analoger & digitaler Form verfügbar (abhängig vom gewählten digitalen Ziffernblatt)
  • Datumsanzeige meist nur Digital, wenn überhaupt (abhängig vom gewählten Ziffernblatt)
  • Uhrzeit synchronisiert sich automatisch (über’s Smartphone, und dieses wiederum über’s Internet)
  • Uhr kann leuchten und verbraucht dadurch Akku
  • Wasserdicht, IP67 – womit niemand etwas anfangen kann. Das bedeutet: Staubdicht, Wasserdicht für 30 Miuten bei einem Meter¹
  • Strom wird über die Steckdose bezogen, die den integrierten Akku auflädt
  • Automatischer Bildschirmschoner, Display schaltet sich ab, nach ca. 3-5 Sekunden Inaktivität.

Die Uhr muss laut Hersteller selbst alle 1-2 Tage geladen werden, benötigt ein Smartphone und ist gerade mal „Spritzfest“.

Was hat man also davon?

Nunja, Man kann sein Smartphone damit fernsteuern. Wenn man Fotos schießen will, hat man auf der Uhr einen Button für den Selbstauslöser. Wenn man gerade Musik hört, kann man zB die Lautstärke, Play/Pause, Nächstes/Voriges Lied steuern. Notifications (E-Mail, Twitter, Google Now, oder anderen Apps) bekommt man angezeigt, somit sieht man auch gleich auf der Uhr, ob dieses E-Mail wichtig ist, ohne dass man sein Smartphone dafür raus holen muss. Ist es unwichtig, dann „wischt“ man die Benachrichtigung einfach weg.

Wenn man seine sportlichen Aktivitäten sehen will hat man auch die Möglichkeit dazu, denn die Uhr kann auch die Schritte zählen.
Weiters hat diese Uhr auch einen Pulsmesser. Vorsicht ist hier jedoch geboten. Ich habe mich dafür interessiert, wie dieser Pulsmesser funktioniert. Ist da ein Sensor im Armband? – Nein, der Sensor ist auf der Unterseite der Uhr und „fühlt“ nicht den Druck, sondern „durchleuchtet“ die Adern und vermutet daraufhin, ob da drinnen etwas pulsiert. Die Technik die hierfür angewandt wird, nennt sich „Optical Heart Rate Monitor„.
Wie sich aber herausgestellt hat, sind diese Optischen Messgeräte nicht gerade verlässlich, wie auch hier in einen Test gezeigt wird: Getestet werden verschiedene Messgeräte versus EKG.

YouTube player

Also wenn man das Video zusammenfasst:
Optische Messgeräte sind nicht gerade verlässlich. Natürlich kann sich niemand ein EKG leisten, wer aber sein Herz überwachen will, sollte den Brustgurt verwenden, denn wie im Video schon angesprochen, verwenden Brustgurte die selbe Technik wie das EKG-Gerät.

Uhrenvergleich

Hier noch einmal eine kleine Tabelle, die die Funktionen zusammenfasst:

Moto 360 Casio 4765
Uhrenanzeige Digital/Analog abhängig vom Ziffernblatt Beides
Datumsanzeige abhängig vom Ziffernblatt Ja
Stoppuhr Ja Ja
Timer Ja Ja
Funkuhr Internet Ja
Batterie/Akku 1-2 Tage Solar (geschieht automatisch, keine Aufmerksamkeit vom Besitzer notwendig)
Stoßfest Nein G-Shock
Wasserdicht IP67 (30 Minuten bei einen Meter) 20 Bar (etwa 200 Meter)
Benachrichtigungen aus dem Internet Ja Nein
Schrittzähler Ja Nein
Herzmessgerät (optisch) Ja Nein
Wecker Ja Ja
Apps Ja Nein
Steuerung des Smartphones Ja Nein
Änderung des Ziffernblattes Ja Nein

Es gibt einige Punkte, die bei der alten Casio weit aus besser funktionieren, als bei der neuen Smartwatch.
Der Akku ist ein elendiges Thema, welches generell bei jeden neuen Gerät auftaucht.
„Damals“ waren die Geräte nicht so leistungsstark, daher haben sie auch nie viel am Akku gesaugt.
Die heutigen Geräte jedoch, saugen viel Strom, vergleiche zB das Display eines Smartphones, mit einen Display vom zB Nokia 3210, ein gewaltiger Unterschied!
Die Technologie selbst hat sich weiterentwickelt. Die Entwicklung von leistungsstärkeren Akkus geht leider nur sehr langsam voran.

Wenn du auch gerade vor der Kaufentscheidung stehst, ob du dir eine Smartwatch zulegen willst und dir der Akku sorgen macht, dann denke daran: Die Moto 360 kommt mit einer relativ schönen Ladestation. Dort legt man die Uhr einfach nur auf und schon lädt sie. Es gibt keinen Stromanschluss an der Uhr, die Ladung erfolgt kabellos und dauert ungefähr 30-60 Minuten bis der Akku wieder aufgeladen ist.
Vor dem Schlafen gehen die Uhr einfach auf die Ladestation legen und schon kann man sie den ganzen Tag über verwenden.

 

 

Tut mir leid, wenn ich dir die Kaufentscheidung nicht abnehmen konnte, aber du musst dir selbst überlegen,
ob dir ein Umstieg auf eine Smartwatch es wert ist, oder nicht. 😉